Alex am Freitag im Magnet Club
Verfasst am Samstag, 19. Jun 2010
Wie ich letztens bereits angekündigt habe, ging ich gestern in den Magnet Club zum Introducing-Abend der Intro. Ich habe heimlich damit gerechnet, dass es ganz toll wird, aber es wurde weitaus besser. Ein Abend voller unterhaltender Musik, tanzbarer Freude und erheiternder Konversation. Was will man mehr?
Nachdem ich in Begleitung stundenlang durch Friedrichshain gestolpert bin, um etwas Essbares zu finden, dieses endlich fand und verspeist habe, zwischendurch in eine unidentifizierbare Masse (ich hoffe, es war Vanilleeis) getreten bin und meine Begleitung sich vermehrt hat, machten wir uns schließlich auf den Weg. Es wurde etwas kühl, obwohl der Tag sonnig, wenn auch windig gewesen war. Ich hatte natürlich Mantel, Schal und Muff zu Hause vergessen. War ja klar, dass es so kommt. Wenigstens hatte ich an den Regenschirm gedacht. Nur regnete es halt nicht. Vorbereitung = epic fail (wie so oft).
Während wir dann endlich drin auf unsere Getränke warteten, eröffnete Roman Fischer den Abend mit seinem Live-Set. Dazu muss ich vorneweg etwas anmerken. Mir war natürlich vorher schon klar, dass ich über dieses Ereignis schreiben würde. Ich hatte allerdings nicht damit gerechnet, dass der Herr Fischer beschließen würde, mich so dermaßen zu begeistern, dass ich immer noch nicht weiß, wo links und oben ist. Dementsprechend habe ich hinterher in einem Zustand der Glückseligkeit (das war definitiv nicht der Alkohol) mehreren Instanzen gebeichtet, ich könnte keine Review schreiben, ohne Roman und seiner Band vor ungebremster Freude so tief in den Hintern zu kriechen, dass jegliche Chancen auf Wiederkehr sehr gering ausfallen dürften. Nachdem mir dann aber bestätigt wurde, es wäre schon okay, wenn ich schleimen würde, muss ich auch selbst sagen, dass ich nichts dafür kann und die Herren eigentlich selbst Schuld sind! :P
Sie waren alle dabei: Die aktuelle und die neue Single, das poppige und das rockige Stück, der freche und der schunkelnde Song, das zumtanzbeinschwingenanimierende und natürlich und vor allen Dingen das Lieblingslied! Die Tracklist schien sehr gut durchdacht. Am Anfang standen die liebenswürdigen Nummern, bei denen man sofort ohne darüber nachzudenken zum Groupie digitierte. Dann wurde es mal ruhiger, mal rockiger, mal nachdenklicker und mal alles gleichzeitig. Zwischendurch zauberte Roman mit seinen ulkig leichtfüßigen Klatscheinlagen ein bewunderndes Lächeln auf unsere mittlerweile kollektiv begeisterte Lippen. Beendet wurde das Konzert von “Let It Go”. Dürfte ja jeder, der mich kennt, mittlerweile dreistimmig rückwärts vortragen. Hier bildete dieses mein Allerliebstes das Schlusslicht und es war grandios. Ein besseres und richtigeres Ende hätte es nicht geben können. Deswegen habe ich auch nicht verstanden, warum da irgendwelche Kacknulpen nach Zugabe genuschelt haben. Man soll bekanntlich aufhören, wenn es am Schönsten ist. Und dit war nicht schön, dit war einfach nur perfekt. Als Zugabe hätte sich vielleicht noch eine kollektive Liebesszene à la Das Parfum angeboten, aber wie es sich wahrscheinlich jeder denken können wird, kann dit von der Bühne aus keiner leisten. Ich wurde jedenfalls sehr zufrieden zurückgelassen und war einfach nur glücklich.
Die Lieder wurden so gut rübergebracht, dass wir ein neues Wort für gut brauchen. Ich kann mir vorstellen, wie schwer es ist, einige davon zu performen. Ich kriege es ja nicht mal im Kopf hin, sie anständig nachzusingen und ich bin, wenn auch alles andere als eine Koryphäe auf dem Gebiet, sicherlich nicht der unmusikalischste Mensch. Die Band hatte sichtlich gute Laune und viel Spaß und der Funke sprang sofort über. Eigentlich war er nur am springen. Insgesamt kann ich mein Erleben des Auftritts am treffendsten als astral bezeichnen: Während mein Körper sich konzentriert bemüht hat, jeden Eindruck einzufangen und zu speichern, rannte mein Inneres mit den Zeigefingern auf dem Kopf vor der Bühne laut kreischend im Kreis. Danke dafür! :)
Zum Rest des Abends: Active Child haben sich anscheinend von ihrem Bass (über den ich bereits berichtet habe) getrennt. Er ist bei denen nicht mehr der Frontmann, nein. Nun geht er anscheinend mit James Yuill auf Tour. Dessen Auftritt war super, die Musike feinfühlig und liebevoll und nichtsdestotrotz sehr tanzbar. Doof war nur, dass man seine Stimme, zumindest wenn man so wie ich in der vordersten Reihe stand, zeitweise gar nicht wahrnahm und der sympathische Krawatten-Musiker wie ein Fisch dastand und scheinbar nur rhythmisch den Mund auf- und zugemacht hat. Keine Ahnung, was da schiefgelaufen ist. Egal, war trotzdem schön. BTW: Da es unmöglich wäre, Romans Auftritt hier angemessen in einem Bild zu präsentieren, habe ich mich für ein Bildle von James entschieden.
Aus unterschiedlichen Gründen, die hier sehr differenziert beleuchtet werden müssten, mir aber langsam die Worte ausgehen, habe ich den Auftritt der 1000 Robota nur noch nebenbei mitbekommen, aber wie zuverlässige Quellen berichtet haben, war es auch ganz toll. Danach ging es raus in die mitlerweile sehr unangenehme Kälte Richtung nach Hause.
Nur noch kurz ein großes, liebes Danke an alle Beteiligten, Verantwortlichen und Anwesenden dafür, dass ich, wir und alle anderen diesen Abend erleben durften!
- Tags: 1000 Robota, Intro, James Yuill, Magnet, Roman Fischer
- 5 Kommentare
karottensaft
20. Juni 2010 um 13:40
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1
Mensch, das haste aber schön geschrieben! :cry:
Der Abend war wirklich einsame Spitze, obwohl es sich gar nicht so einsam anfühlte. :exciting: Deiner Vanilleeis-Vermutung entgegne ich jedoch mit Tiramisu ohne Stückchen (wenn es so etwas gibt), aber auch das wäre wohl noch viel besser als die gedankliche Manifestation eines weißen …… :horror:
nun ja, wir waren halt im Frittenhain.
Da es für mich auch das erste Mal neuer Magnet hieß, hier meine Impression dazu: Toll! Groß! Laut! Aber irgendwie anders als der alte Magnet… mir fehlt die gemütliche Spießerdeko!
Da ich keinen der uns mit melodischen Klängen verzaubernden Barden kannte (weder persönlich noch sonst irgendwie), konnte ich fast ohne eine vorgefasste Meinung den Klängen lauschen… hätte Alex nicht schon stundenlangen Lobgesang auf Roman Fischer gehalten. :victory:
Zur literarischen Gattungen, der Langform der schriftlich fixierten Erzählung aus dem Hause des Fischer Verlages :big_smile: hat sich der Alex ja schon gigantisch ausgelassen… man könnte fast meinen die anderen Künstler waren nur für einen Song auf der Bühne. Dem war zwar nicht so, jedoch hat Roman Fischer mich stark beeindruckt. Um es kurz zu fassen, ich warte auf das nächste Konzert!
James Yuill war einfach nur geil! Auch wenn mein erster Gedanke erst einmal so aussah:
http://mynotetakingnerd.files.wordpress.com/2009/07/note-taking-nerd.jpg
Aber nach nur 0.00010512 Millisekunden war eins klar, dass Mr. Yuill einfach n cooler Typ ist, der super-geile Musik aus kleinen blinkenden Elektrobausteinen zaubert. Weiterhin bin ich ni#noch immer über seine Schnelligkeit erstaunt, mit denen er absolut multitaskingmäßig an den Knöppen dreht und dabei Schlagzeug spielt, während er fast gleichzeitig die Gitarre erzittern lässt und noch dabei singt! WOW! :super_man:
Der einzige Zonk des Abends geht an mich selbst, da ich keine Ohrenstöpsel auf das Konzert mitnahm… Früher habe ich diese Leute belächelt, aber bei dem lauten Sound wären wohl welche angebracht gewesen.
Vielen Dank, das ich dabei sein durfte! :grimace:
Alex Storm
20. Juni 2010 um 14:37
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2
Der Roman hat meinen kleinen Gefühlsausbruch gefacebookt! *freu*
Bitte hingehen und alles gutfinden: http://www.facebook.com/romanfischer
Danke! :big_smile:
audiske
20. Juni 2010 um 21:43
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3
Ui, ui, ui, ich bin von der Flut dieser Worte beeindruckt. :exciting: Wer hätte gedacht, dass es tatsächlich möglich wäre, sich derart über ein Konzert auszulassen. *freu* Ich bildete 50 % des weiblichen Teils unserer beschaulichen Runde und muss im Nachhinein gestehen, dass es eine sehr gute Entscheidung war, diesem Live-Genuss beizuwohnen. Ich hatte weder etwas vom neuen Magnet-Club noch etwas vom alten Magnet-Club gehört. *jungfräulich schaut* Dementsprechend kann ich leider nichts zu der Veränderung sagen, doch ohne Erfahrung den Club betreffend betrachtet, lohnt es sich durchaus, dort ein Konzert zu veranstalten, da man als fiebernder Zuschauer und Fan (wenn auch gerade erst dazu gemacht) idealerweise in erster Reihe und auch als letzter Wicht ganz hinten einen super Eindruck gewinnen kann.
Ich hatte nur die Möglichkeit Roman Fischer sowie James Yuill in Aktion zu sehen, auf 1000 Robota musste ich versichten. :grimace: Roman und seine drei Bandmitglieder (Ich habe noch nicht ganz herausgefunden, ob Roman als Aushängeschild fungiert, oder tatsächlich als Name und Person die Nummer Eins ist.) haben ihre Sache sehr gut gemacht. :big_smile: Schön anzusehen und ihrer Sache sicher, brachten sie die kleine Masse zum Jubeln und einige, elektrisierte Gäste zum Tanzen. Leider konnte ich teilweise nichts mehr erkennen, da sich das Licht der Scheinwerfer schmerzhaft und in kurzen Abständen in meine Augen bohrte. *autsch* Das ist allerdings auch das einzige Manko, denn spätestens mit ihrem letzten Song hatten sie mich begeistert.
Ich bin eigentlich kein Fan von Elektro, doch schon der Auftritt von James Yuill war anders. Kariertes Hemd, Krawatte, auffällige Brille und langes blondes Haar ließen mich im ersten Moment eher an einen Spezialisten für unsere elektronischen Helfer denken, die uns tagtäglich die Freuden des Internets darbieten. Kurz gesagt: Der Kerl hat es einfach drauf. :girl: Ich fand es einfach nur Hammer, wie er da stand und alles gleichzeitig zu bedienen schien und damit mitreißende “Stücke” in den Club zauberte. Hier muss ich allerdings auch einen Nachteil nennen: Es war derart laut, dass ich mit der Zeit dazu über ging, mir die Ohren zuzudrücken, damit es nicht komplett zu Taubheit führen konnte. Nach seinem Konzert hatte ich ca. 15 Minuten lang Druck auf dem linken Ohr. Vielleicht ein dauerhaftes “Erinner-Mich”, an den schönen Abend.
Im Übrigen fand ich die Gespräche meiner Begleiter, die ich hauptsächlich lediglich verfolgte, toll. :) Gerade V. hat den Abend für mich angenehm gemacht, weil sie sehr lebenslustig zu sein scheint und ihre ganze Art einnehmend ist. Karottensaft: Danke mal wieder für einen weiteren Abend mit Dir, der besonders war, wie alles, was wir zusammen erleben. :big_smile:
Alex: Du bist zum Knuddeln. :D
Alex Storm
21. Juni 2010 um 15:37
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4
danke :victory:
V.
21. Juni 2010 um 18:53
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5
Ich danke ebenfalls jetzt einfach mal pauschal inne Runde. Is’ ja schon alles gesagt worden – ich schließe mich dem an und habe nichts hinzuzufügen. :big_smile: