Klub 27: Gescheiterte Anmeldung
Verfasst am Sonntag, 23. Mai 2010
Nach einem lustigen Tag mit zuviel Arbeit, leckeren Hack-Laibchen (warum schreibt man das mit Bindestrich?!) und einer verlorenen Monopoly-Partie, ist es höchste Zeit, sich etwas mit geistigen Dingen zu beschäftigen. Eigentlich müsste ich hier schon aufhören, denn es ist bereits Sonntag-Nacht und damit der letzte Tag, bevor ich 27 Jahre alt werde. Eigentlich auch ein guter Zeitpunkt, um über den Tod nachzudenken, wenn man schon mal in die Reichweite der modernen Todeszone kommt. Aber das ist eventuell zu makaber, schließlich ist ja, wie gesagt, der Tag der Sonne angebrochen. Also, worüber kann man sich um diese Uhrzeit den Kopf zerbrechen, wenn man zu müde für geistige Arbeit und zu wach zum Schlafen ist?
Nun, erst einmal muss ich doch noch ein paar Gedanken zur Todeszone loswerden. Zwar sehe ich mich selbst als Künstler, aber sowohl meine Musik (bis auf eine kleine, peinliche Ausnahme), als auch meine Dichtung sind bislang unveröffentlicht. Mein Blog dagegen blüht und gedeiht. Reicht das schon, um sich hinter Kurt, Janis und Jimi einzureihen? Wahrscheinlich nicht. Sieht aus, als müsste ich noch ein paar Jahre aushalten und meinen Größenwahn überwinden.
Ich schaue mir lieber an, was an meinem Geburtstag, dem 24. Mai, im Laufe der Jahre Spannendes passiert ist. 1667 begann der Devolutionskrieg. 1930 wurde der als “Vampir von Düsseldorf” bekannte Serienmörder Peter Kürten festgenommen. (Wenn jemand von euch seinen Kopf sehen möchte, findet er diesen in mumifiziertem Zustand im Museum Ripley’s Believe It or Not! in Wisconsin Dells.) 1964 starben rund 350 Menschen bei einer Massenpanik im Nationalstadion von Lima. Hm, irgendwie bin ich am falschen Tag geboren worden.
Andererseits sind auch tolle Dinge passiert: 1689 beschloß das englische Parlament die Toleranzakte, 1791 wurde die wunderhübsche Sing-Akademie zu Berlin gegründet und 1956 fand die erste Ausgabe des Eurovision Song Contest statt. Schon toll, aber nach den erwähnten Schrecken irgendwie wenig überzeugend.
Ich fragt euch sicherlich, warum ich das neue Lebensjahr mit lauter grausamen Gedanken einläutere. Nun, es heißt ja, man soll mit dem Schlimmsten rechnen. Ich rechne weder mit Katastrophen, noch mit Massenpanik zu meinem Geburtstag, aber nachdem auch heute der Postmann, der mir meine neue Lieblings-CD nicht gebracht hat, bin ich etwas skeptisch dem ganzen Jubel der letzten Tage gegenüber. Ich meine, ich kriege “The 24th”, die am 21. erschien, frühestens am 25. – trotz Vorbestellung! Das Wirrwarr kann nichts Gutes bedeuten. Demzufolge trage ich heute schwarz und wenn ich das Album endlich in den Händen halte, werde ich mir gründlich überlegen, ob ich nicht doch etwas grinse, kichere oder kreische.
Für alle, die sich nun Sorgen um mich machen: Entwarnung! Ich neige manchmal zu Übertreibungen und mit manchmal meine ich fast immer. (Ihr seht, auch die Untertreibung zählt zu meinen Freunden.)
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