Videofund- und andere Stücke
Verfasst am Freitag, 16. Apr 2010
Es gibt Menschen, die Musik lieben und es gibt Menschen, die bewegte Bilder lieben. Nun, ich liebe beides. Ein toller Song kann mehr sagen als hundert Leute. Ein tolles Video ebenso. Wenn also beide Formate aufeinander treffen und miteinander zu einer Einheit verschmelzen, dann hat man im besten Fall ein tolles Musikvideo. Leider schaffen es nicht (mal ansatzweise) alle davon in die Medien unseres Vertrauens, sodass man doch immer wieder erstaunt ist, wenn man über ein kleines Meisterwerk stolpert und daran erinnert wird, dass außerhalb unserer Horizonts weitaus mehr existiert, als wir jemals hören, sehen oder sonstwie erfassen könnten. Und da ich erst neulich wieder über ein paar tolle und ungewöhnliche Musikvideos gestolpert bin, möchte ich sie euch natürlich nicht vorenthalten.
Den Anfang macht eine Band namens Assassins mit ihrem Song “Guilty”. Das Besondere an dem kühlen Video ist abgesehen von der tollen Musik, die Idee hinter dem Ganzen. Jeder von euch hat schon einmal diesen einen bestimmten Bildfehler gesehen, z.B. wenn der DVD-Player mal streikt und das Bild in komischen Rechtecken wiedergibt. Normalerweise würde man sagen: “Maaaaan, dit ruckelt!” So wie ich es verstanden habe, handelt es sich hierbei um den Treppeneffekt. Und genau diesen haben sich die beiden Regisseure Vincent Haycock und Tim Richardson zunutze gemacht, die Performance der Band in Fragmente zerbrochen und wieder zu einem tollen Filmchen zusammengeflickt. Aber schaut selbst:
Infos: http://www.assassins.com/
|| http://www.myspace.com/assassins
Zweite an der Reihe sind The Ambience Affair aus Irland, deren Video zu “Devil in the Detail” nicht eine einzige richtige Filmaufnahme enthält. Es wurde vielmehr aus sage und schreibe 15000 handgemachten Standbildern zu einem sowohl optisch als auch akustisch bestechend düsterem Märchen zusammengefügt. Gucksdu:
Infos: http://www.myspace.com/theambienceaffair
Frauen sind scheiße, Männer aber auch – eigentlich sind alle scheiße. So oder so ähnlich denkt man, wenn man das Video zu “Luv Deluxe” von Russ Davies alias Cinnamon Chasers gesehen hat. Es ist schwer, nein, eigentlich unmöglich in fünf Minuten eine filmreife Geschichte zu erzählen. So denkt man, aber man irrt sich – gewaltig, wie man sehen kann. Eigentlich erzählt das Video drei Geschichten. Oder dreißig. Je nach Standpunkt. Seht selbst – und vergesst nicht, der tollen Musik zu lauschen. Ja, ich gebe es ja zu: Beim ersten Ansehen fand ich die Bilder so spannend, dass ich von dem Song gar nichts mitbekommen habe. Ich habe mir das Video danach noch ein zweites Mal im wahrsten Sinne des Wortes angehört.
Infos: http://www.cinnamonchasers.com/
|| http://www.myspace.com/cinnamonchasers
Zum Abschluss der heutigen Videosichtung das atmosphärischste Werk seit Langem. Wer dachte, französischsprachige Musik sei nur toll, wenn sie die deutschen Charts heimsucht, wird von Monogrenade eines Besseren belehrt. Die Kanadier zeigen in ihrem ersten Musikvideo, dass Stop-Motion auch alles andere als unfreiwillig komisch, hässlich oder einfach nur dämlich sein kann.
Infos: http://www.myspace.com/monogrenade
So, ich glaub, das reicht fürs Erste, was? Ich mach mich dann mal auf die Suche nach weiteren videomusikalischen Wunderwerken! Bis dann, denn!
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